ATV Die Reportage - Von Wundern und Wallfahrten
Am 24. Juni 1981 geschah es das erste Mal: 6 Kinder und Jugendliche aus dem kleinen Ort Medjugorje berichteten, dass Ihnen die Muttergottes erschienen war. Seitdem tut sie das angeblich regelmäßig und Medjugorje, gelegen im Süden Bosnien-Herzgowinas gehört mittlerweile zu den größten Marienwallfahrtsorten in Europa. Obwohl die katholische Kirche den Wallfahrtsort bisher nicht offiziell anerkannt hat, reisen jährlich rund eine Million Pilger an den Gnadenort. Geschätzte 25 Millionen haben den Erscheinungsort der "gospa" in den vergangenen 27 Jahren bereits besucht.
Auch viele österreichische Gläubige fahren regelmäßig nach Medjugorje. Wallfahrten bilden ein spezielles Segment der Tourismusbranche. Einer der Spezialisten auf dem Markt für Pilgerreisen ist das Busunternehmen "fragollo",aus dem steirischen Markt Hartmannsdorf. Der Familiebetrieb steuert alle bekannten Wallfahrtorte Europas an, die mit dem Bus erreichbar sind.
Franz Gollowitsch, senior, 71, und Franz Gollowitsch, junior, 44, teilen sich gelegentlich die Aufgaben: Während der Seniorchef die Pilger der Busreise begleitet, fährt der Juniorchef gemeinsam mit 18 konditionsstarken Steirerinnen und Steirern die 730 Kilometer bis Medjugorije mit dem Rad. Während sich bei den Radlern das sportliche mit dem geistlichem Erlebnis die Waagschale hält, steht bei der Bus-Pilgergruppe der religiöse Faktor eindeutig im Vordergrund. Das bedeutet Gebet und Gesang, so oft wie möglich, nur unterbrochen von religiösen Vorträgen, Zeugnissen, Kreuzwegen oder der heiligen Messe.
Eine der Pilgerinnen ist die 62-jährige Elisabeth Hassler aus Aichdorf. Die Hausfrau hat alle großen Wallfahrtorte Europas, sowie mehrfach Jerusalem und Guadeloupe besucht. Wenn sie auf Wallfahrt geht, dann deshalb, weil sie sich von der Muttergottes gerufen fühlt. Am häufigsten wird zur "gospa" nach Medjugorje gerufen. Sie kennt seit vielen Jahren auch einige der "Seher", die noch immer Kontakt zur Muttergottes haben.
Alfred Ofner, 60, lebt in Schranawand in Niederösterreich und ist Bezirksfeuerwehrkommandant von Baden. Der ehemalige Landwirt berichtet, dass er vor zweieinhalb Jahren in Medjugorije eine Heilung widerfahren hat. Vier Jahre lang war seine linke Hand und der Unterarm nach einem Knochenbruch an Morbus Sudek erkrankt. Er litt unter ständigen Schmerzen und einer starken Schwellung der Hand, wegen der er sogar in Frühpension gehen musste. Während eines Gottesdienstes in Medjugorije, den er besucht hat, um für seine krebskranke Schwester zu beten, hatte er eine Vision und war von einem Augenblick auf den nächsten geheilt. Er hat seitdem keine Schmerzen mehr und seine linke Hand ist wieder voll funktionsfähig.